Knowhow  
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Wenn Sie Schraubterminals als Ersatz für Walzterminals noch nicht kennen bzw. noch nicht selbst erprobt haben, werden Sie dieser "gewöhnungsbedürftigen" Technik zunächst mit großer Skepsis begegnen. Die Vorteile (leichte Montage, leichte Kontrollierbarkeit der Schraubterminals) liegen zwar auf der Hand. Aber die Furcht, das Drahtseil könnte eben doch aus dem Konus rutschen, überwiegt zunächst einmal. Nicht anders erging es mir, als ich von einem Weltumsegler hörte, dass er sein Schiff komplett mit Norseman-Schraubterminals ausgerüstet hatte. Deshalb rüstete ich nicht auf einen Schlag das ganze Rigg um, sondern Draht für Draht, mit jeweils einigen Wochen Abstand… Inzwischen, nach über 12 Jahren und einer problemlosen Weltumsegelung habe ich vollstes Vertrauen zu diesen Terminals. Mit dem Segler, der mir in Trinidad prophezeite "die fliegen doch alle weg" hätte ich eine hochkarätige Wette abschließen sollen. Und die Behauptung, die Terminal-Schraubhülsen würden reißen, kann ich nur auf zu festes Anziehen der Hülse zurückführen.

Wie also wird ein Norseman-Schraubterminal montiert ?

Hier die original Norseman-Darstellung der Montage:

Beachten Sie bitte,
- dass ich jegliche Haftung für Schäden, die als Folge dieser Anleitung entstehen, auschließe.
- dass Sie also diese Anleitung auf eigene Gefahr bzw. eigenes Risiko benutzen.

Ich verwende anders als in der Original-Gebrauchsanweisung
- statt "Body" die Bezeichnung "Hülse" und
- statt "End" die Bezeichnung "Terminal" sowie
- statt "Cone" die Bezeichnung "Kegel" !!!

Vergessen Sie nicht, zunächst die Hülse über den Draht zu schieben.

Legen Sie die Seele mit Hilfe eines Schraubenziehers frei (wie in Abb.2 der Original-Gebrauchsanweisung), siehe Foto 1.
Achtung: hier besteht akute Verletzungsgefahr:
Ein Stich mit einem der Drähte in die Fingerkuppe kann zu ganz bösartigen Entzündungen führen!

Damit die Außendrähte sich nicht zu weit öffnen, wird ein Kabelbinder als verschiebbare Sperre eingesetzt (siehe Foto 1).

Der Kegel wird entsprechend Abb.4 und Abb.3 der Original-Gebrauchsanweisung eingesetzt (siehe Foto 1).
Verwenden Sie unbedingt nur einen ungebrauchten Kegel!

Wichtig ist die Länge, mit der die Seele aus der dicken Seite des Kegels übersteht:
Das muss der 1,5-fache Drahtdurchmesser sein.
Also 9mm bei einem 6mm-Draht.
Überprüfen Sie diesen Abstand vor dem Zusammenschrauben genau, der Kegel kann verrutschen.

Das sieht dann so aus:


Foto 1

Legen Sie die Außendrähte einen nach dem anderen in die richtige Position um den Kegel herum.
Schieben Sie dabei den Kabelbinder immer weiter Richtung Kegel.
Achten Sie auf gleichmäßige Verteilung aller Drähte auf dem Kegel.
Besonders sollte kein Draht im Schlitz des Kegels stecken.
Das Ergebnis sollte etwa so aussehen:


Foto 2

Jetzt wird der Kabelbinder entfernt.

Führen Sie die Drahtenden in das Terminal ein und schieben Sie die Hülse zum Gewinde des Terminals.
Fixieren Sie das Terminal mit einem Gabelschlüssel und den Draht (vorsichtig) mit einer Gribzange.



Foto 3

Gedreht wird hier die Hülse, weil ich 1 x 19 - Draht mit "Rechtsschlag" verwende,
so, wie in Abb.7-rechts der Original-Gebrauchsanweisung.

Dies ist wichtig, damit nicht "gegen den Strich" geschraubt wird,
damit sich die Drähte durch das Schrauben um den Kegel legen und nicht geöffnet werden.
Die Hülse wird also in Abb.7-rechts der Original-Gebrauchsanweisung im Uhrzeigersinn gedreht, wenn man vom unteren Bildrand auf die Hülse sieht.

Schrauben Sie die Hülse einige Umdrehungen auf, aber noch nicht endgültig!

Wenn Sie jetzt wieder öffnen, sollten die Drahtenden sauber und gleichmäßig um den Kegel liegen und mit den Enden nach innen zeigen,
wie in Abb.5a der Gebrauchsanweisung (allerdings hier auf meinen Bildern mit Rechtsschlag)

Füllen Sie die Hülse mit säurefreiem (!) Marine-Silikon und führen Sie jetzt die endgültige Verschraubung durch, siehe Foto 3.
Dabei soll am Draht Silikon aus der Hülse gequetscht werden.
So ist sichergestellt, dass die Hülse und die Drahtzwischenräume komplett mit Silikon ausgefüllt sind.

Ganz wichtig: Ziehen Sie die Hülse nicht übermäßig fest an!!!
Der erste Widerstand, den Sie beim Anziehen spüren, ergibt sich dadurch, dass die Drähte in Form gepresst werden.
Wenn dann aber eine plötzliche, deutliche Zunahme des Widerstandes spürbar ist, soll dieser Punkt nicht überschritten werden.
Sonst könnte die Hülse platzen.

Die Haltekraft des Terminals wird nicht durch die Schraubkraft der Hülse erreicht,
sondern durch die Form von Kegel bzw. Konus !!!

Anders als in der Original-Anleitung habe ich keinen (!) Gewindekleber verwendet.

 

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Impressum   letzte Änderung : 18.10.2013 Copyright Rüdiger Hirche  
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